Phaedrus 1,6

Latein

Ranae ad Solem

(1) Vicini furis celebres vidit nuptias
Aesopus, et continuo narrare incipit:
(2) Uxorem quondam Sol cum vellet ducere,
clamorem ranae sustulere ad sidera.
(3) Convicio permotus quaerit Iuppiter
causam querellae.

(4) Quaedam tum stagni incola
"Nunc" inquit "omnes unus exurit lacus,

cogitque miseras arida sede emori.
(5) Quidnam futurum est si crearit liberos?"

Deutsch

Die Frösche an der Sonne 
(1) Aesop sah die festliche Hochzeit eines Nachbarn, eines Diebes, und sofort beginnt er zu berichten:

(2) Als der Sonnengott sich einst eine Frau nehmen wollte, erhoben die Frösche ein Geschrei bis zu den Sternen.

(3) Durch das Geschrei beunruhigt, fragt Jupiter nach dem Grund der Klage.

(4) Darauf sagte ein gewisser Bewohner des Teiches: „Jetzt lässt ein einziger alle Teiche austrocknen, und er zwingt uns Armen aufgrund unserer trockenen Heimat zu sterben.

(5) Was ist denn die Zukunft, wenn er Kinder zeugen wird?“