In Verrem 1,32

Latein

(1) Nunc ego, iudicies, iam vos consulo, quid mihi faciendum putetis.

(2) Id enim consili mihi profecto taciti dabitis, qoud egomet mihi necessario capiendum intellego.

(3) Si utar ad dicendum meo legitimo tempore, mei laboris, industriae diligentiaeque capiam fructum;

et hac accustione perficiam, ut nemo umquam post hominum memoriam paratior, vigilantior, compositior ad iudicium venisse videatur.

(4) Sed in hac laude industriae mea reus ne elabatur summum periculum est.

(5) Quid est igitur, quod fieri possit?

(6) Non obscurum - opinior - neque absconditum.

Deutsch

(1) Jetzt also frage ich euch Richter um Rat, was glaubt ihr muss von mir gemacht werden.

(2) Den selben Rat nämlich werdet ihr mir schweigend tatsächlich geben, weil ich selbst merke, dass ich gezwungenermaßen einen Entschluss fassen muss.

(3) Wenn ich die mir nach dem Gesetz zustehende Redezeit zum Reden verwende, dann werde ich den Lohn für meine Arbeiten und meinen Fleiß, Aufmerksamkeit erhalten;

und mit dieser Anklage werde ich bewirken, dass niemand jemals seit Menschengedenken vorbereiteter, aufmerksamer und konzentrierte zum Gericht gekommen zu sein scheint.

(4) Aber bei diesem Lob für meinen Fleiß besteht die höchste Gefahr, dass der Angeklagte ungestraft (ohne Strafe) davon kommt.

(5) Was ist es also, was gemacht werden kann?

(6) Es ist nicht verhüllt - glaube ich - und auch nicht verborgen.