Carmen 31

Latein

ad Sirmium insulam

(1) Paene insularum, Sirmio, insularumque
ocelle, quascumque in liquentibus stagnis
marique vasto fert uterque Neptunus,
quam te libenter quamque laetus inviso,
vix mi ipse credens Thuniam atque Bithunos
liquisse campos et videre te in tuto.
(2) o quid solutis est beatius curis,
cum mens onus reponit, ac peregrino
labore fessi venimus larem ad nostrum,
desideratoque acquiescimus lecto?
(3) hoc est quod unum est pro laboribus tantis.
(4) salve, o venusta Sirmio, atque ero gaude
gaudente, vosque, o Lydiae lacus undae,
ridete quidquid est domi cachinnorum. 

Deutsch

(1) Sirmio, Augenstern aller Inseln und Halbinseln, welche auch immer das doppelte Reich Neptuns, in klaren Seen und im weiten Meer, trägt, wie gern und wie erfreut erblicke ich dich, kaum glaubend, dass ich selbst Thynien und die bithynischen Felder verlassen habe und dich in Sicherheit sehe.

(2) O was ist glücklicher als von Sorgen befreit zu sein, wenn das Gemüt die Last niederlegt und wir, erschöpft durch die Mühe im Ausland, zu unserem Herd kommen und wir im ersehnten Lager ruhen?

(3) Dies ist das einzige, was es für so große Mühen gibt.

(4) Sei gegrüßt, O anmutiges Sirmio, und freue dich deines Herrn; und freut ihr euch, O lydische Wogen des Sees, lacht je mehr es zu Hause schallendes Gelächter gibt.