De bello Gallico 2,25

Latein

(1) Caesar ab X. legionis cohortatione ad dextrum cornu profectus, ubi suos urgeri signisque in unum locum conlatis XII. legionis confertos milites sibi ipsos ad pugnam esse impedimento vidit, quartae cohortis omnibus centurionibus occisis signiferoque

interfecto, signo amisso, reliquarum cohortium omnibus fere centurionibus aut vulneratis aut occisis,

(2) in his primipilo P. Sextio Baculo, fortissimo viro, multis gravibusque vulneribus confecto, ut iam se sustinere non posset, reliquos esse tardiores et non nullos ab novissimis deserto loco proelio excedere ac tela vitare, hostes neque a fronte ex inferiore loco subeuntes intermittere et ab utroque latere instare et rem esse in angusto vidit, neque ullum esse subsidium quod submitti posset, 

(3) scuto ab novissimis [uni] militi detracto, quod ipse eo sine scuto venerat, in primam aciem processit centurionibusque nominatim appellatis reliquos cohortatus milites signa inferre et manipulos laxare iussit, quo facilius gladiis uti possent.

(4) Cuius adventu spe inlata militibus ac redintegrato animo, cum pro se quisque in conspectu imperatoris etiam in extremis suis rebus operam navare cuperet, paulum hostium impetus tardatus est.

Deutsch

(1) Gleich nach den anfeuernden Worten an die 10. Legion wandte sich Caesar zum rechten Flügel, da er bemerkte, dass seine Soldaten dort heftig bedrängt wurden,

die Soldaten der 12. Legion hatten die Feldzeichen an eine Stelle gebracht, und da sie sich dort eng zusammendrängten, behinderten sie sich gegenseitig beim Kampf, die Centurionen der 4. Cohorte waren alle gefallen;

auch der Feldzeichenträger war umgekommen, das Feldzeichen verloren und die Centurionen der übrigen Cohorten waren fast alle verwundet oder tot,

(2) unter diesen befand sich auch der ranghöchste Centurio, P. Sextius Baculus, ein überaus tapferer Mann, der so oft und schwer verwundet worden war, dass er sich nicht mehr aufrecht halten konnte; Caesar bemerkte, dass auch die übrigen langsamer wurden, dass sich in den hintersten Reihen einige versprengte Soldaten aus dem Kampfgetümmel zurückzogen und versuchten, den Wurfgeschossen auszuweichen, während die Feinde, die von vorn die Hügel hinaufkamen, den Kampf ununterbrochen fortsetzten und uns auch von beiden Seiten her bedrohten; Caesar sah, dass die Lage dort höchst gefährlich war, er hatte jedoch keinerlei Truppen zur Verfügung, die er hätte zu Hilfe schicken können:

(3) Da nahm er einem Soldaten aus den hinteren Reihen den Schild weg, da er selbst ohne Schild gekommen war, drang bis zur ersten Reihe vor, rief die Centurionen alle beim Namen und feuerte die übrigen Soldaten an, während er ihnen befahl, zum Angriff überzugehen und die Manipel auseinanderzuziehen, damit sie ihre Schwerter leichter gebrauchen könnten.

(4) Sein Erscheinen erfüllte die Soldaten mit neuer Hoffnung und frischem Mut, da sich jeder vor den Augen des Feldherrn und in dieser besonders gefährlichen Situation anstrengen wollte, gelang es, dem Angriff der Feinde für eine Weile etwas von seiner Stoßkraft zu nehmen.