De bello Gallico 2,20

Latein

(1) Caesari omnia uno tempore erant agenda: vexillum proponendum, quod erat insigne, cum ad arma concurri oporteret; signum tuba dandum;

ab opere revocandi milites;

qui paulo longius aggeris petendi causa processerant arcessendi; acies instruenda; milites cohortandi;

signum dandum.

(2) Quarum rerum magnam partem temporis brevitas et incursus hostium impediebat. 

(3) His difficultatibus duae res erant subsidio, scientia atque usus militum, quod superioribus proeliis exercitati quid fieri oporteret non minus commode ipsi sibi praescribere quam ab aliis doceri poterant, et quod ab opere singulisque legionibus singulos legatos Caesar discedere nisi munitis castris vetuerat.

(4) Hi propter propinquitatem et celeritatem hostium nihil iam Caesaris imperium expectabant, sed per se quae videbantur administrabant.

Deutsch

(1) Caesar hätte alle Maßnahmen gleichzeitig treffen müssen: Die Fahne hissen, die signalisierte, dass man zu den Waffen greifen müsse, mit der Tuba Alarm geben, die Soldaten, die sich etwas weiter entfernt hatten, um Material für den Lagerwall zu beschaffen, von der Arbeit abrufen und herbeiholen, das Heer zur Schlacht aufstellen, die Soldaten anfeuern und das Zeichen zum Angriff geben.

(2) Die Ausführung dieser Maßnahmen wurde zum großen Teil durch die kurze Zeit und durch den Angriff der Feinde erschwert.

(3) Zwei Umstände verringerten diese Schwierigkeiten: einmal die praktische Erfahrung der Soldaten, die in den vergangenen Kämpfen so viel Übung erlangt hatten, dass sie imstande waren, die notwendigen Maßnahmen ebenso richtig auf sich selbst gestellt zu treffen, als wenn sie ihnen von anderer Seite vor geschrieben werden, dazu kam, dass Caesar den einzelnen Legaten verboten hatte, sich von ihren Legionen oder der Arbeit am Lager zu entfernen, solange die Befestigung nicht vollendet war.

(4) Da der Feind so schnell und in nächster Nähe erschien, warteten sie nicht erst Befehl Caesars ab, sondern trafen allein die Maßnahmen, die ihnen gut erschienen.