De bello Gallico 2,1

Latein

(1) Cum esset Caesar in citeriore Gallia [in hibernis], ita uti supra demonstravimus, crebri ad eum rumores adferebantur litterisque item Labieni certior fiebat omnes Belgas, quam tertiam esse Galliae partem dixeramus, contra populum Romanum coniurare obsidesque inter se dare.

(2) Coniurandi has esse causas:

primum quod vererentur ne, omni pacata Gallia, ad eos exercitus noster adduceretur;

(3) deinde quod ab non nullis Gallis sollicitarentur, partim qui, ut Germanos diutius in Gallia versari noluerant, ita populi Romani exercitum hiemare atque inveterascere in Gallia moleste ferebant, partim qui mobilitate et levitate animi novis imperiis studebant;

(4) ab non nullis etiam quod in Gallia a potentioribus atque iis qui ad conducendos homines facultates habebant vulgo regna occupabantur;

qui minus facile eam rem imperio nostro consequi poterant. 

Deutsch

(1) Während Caesar sich im diesseitigen Gallien aufhielt und, wie wir oben berichteten, das Heer im Winterlager lag, drangen immer häufiger Gerüchte zu ihm, die durch Briefe des Labienus bestätigt wurden, dass sich alle Belger, die, wie erwähnt, einen der drei Teile Gallien bewohnen, gegen das römische Volk zusammenschließen würden und untereinander Geiseln austauschten.

(2) Die Gründe für die Verschwörung waren folgende: Erstens fürchteten sie, dass nach der Unterwerfung des gesamten übrigen Galliens unser Heer gegen sie geführt würde,

(3) zweitens wurden sie von einigen Galliern in Unruhe versetzt, teils weil diese zwar dagegen gewesen waren, dass die Germanen länger in Gallien blieben, jedoch auch schlecht ertrugen, dass das Heer des römischen Volkes in Gallien überwinterte und auf die Dauer dort blieb, teils weil sie einen Umsturz herbeizuführen suchten, da sie von Natur aus unbeständig, und leichtfertig sind.

(4) Da in Gallien oft mächtige Männer, die die Möglichkeit hatten, eine Gefolgschaft zu bilden, die Führung eines Stammes an sich rissen, versuchten einige auch deshalb Unruhe zu erregen, weil dies unter unserer Herrschaft nicht mehr so leicht möglich wäre.