De bello Gallico 1,9

Latein

(1) Relinquebatur una per Sequanos via, qua Sequanis invitis propter angustias ire non poterant.

(2) His cum sua sponte persuadere non possent, legatos ad Dumnorigem Haeduum mittunt, ut eo deprecatore a Sequanis impetrarent.

(3) Dumnorix gratia et largitione apud Sequanos plurimum poterat et Helvetiis erat amicus, quod ex ea civitate Orgetorigis filiam in matrimonium duxerat, et cupiditate regni adductus novis rebus studebat et quam plurimas civitates suo beneficio habere obstrictas volebat.

(4) Itaque rem suscipit et a Sequanis impetrat ut per fines suos Helvetios ire patiantur, obsidesque uti inter sese dent perficit: Sequani, ne itinere Helvetios prohibeant, Helvetii, ut sine maleficio et iniuria transeant.

Deutsch

(1) So blieb nur der Weg/Pfad durch das Land der Sequaner übrig, auf dem sie aber wegen seiner Enge gegen den Willen der Sequaner nicht ziehen konnten.

(2) Da sie diese von sich aus nicht überreden konnten, schickten sie Gesandte an den Häduer Dumnorix, um es durch seine Fürsprache von den Sequanern zu erwirken.

(3) Dumnorix besaß durch Beliebtheit und Freigiebigkeit bei den Sequanern einen sehr großen Einfluss und war ein Freund der Helvetier, weil er aus diesem Staate des Orgetorix Tochter als Gattin heimgeführt hatte, aus Verlangen nach der Königsherrschaft auf Neuerungen und möglichst viele Stämme durch persönliche Gunstbezeichnung verpflichtet haben wollte.

(4) Daher übernimmt er die Sache und erreicht von den Sequanern, dass sie die Helvetier durch ihr Land ziehen lassen, und setzt durch, dass sie untereinander Geiseln stellen: die Sequaner, damit sie die Helvetier nicht am Marsche hindern, die Helvetier, damit sie ohne Gewalttat und Unbill hindurchziehen.