De bello Gallico 1,42

Latein

(1) Cognito Caesaris adventu Ariovistus legatos ad eum mittit:

quod antea de conloquio postulasset, id per se fieri licere, quoniam propius accessisset seque id sine periculo facere posse existimaret.

(2) Non respuit condicionem Caesar iamque eum ad sanitatem reverti arbitrabatur, cum id quod antea petenti denegasset ultro polliceretur,

(3) magnamque in spem veniebat pro suis tantis populique Romani in eum beneficiis cognitis suis postulatis fore uti pertinacia desisteret.

(4) Dies conloquio dictus est ex eo die quintus.

(5) Interim saepe cum legati ultro citroque inter eos mitterentur, Ariovistus postulavit ne quem peditem ad conloquium Caesar adduceret:

vereri se ne per insidias ab eo circumveniretur;

uterque cum equitatu veniret:

alia ratione sese non esse venturum.

(6) Caesar, quod neque conloquium interposita causa tolli volebat neque salutem suam Gallorum equitatui committere audebat, commodissimum esse statuit omnibus equis Gallis equitibus detractis eo legionarios milites legionis X., cui quam maxime confidebat, imponere, ut praesidium quam amicissimum, si quid opus facto esset, haberet.

(7) Quod cum fieret, non inridicule quidam ex militibus X. legionis dixit: plus quam pollicitus esset Caesarem facere;

pollicitum se in cohortis praetoriae loco X. legionem habiturum ad equum rescribere.

Deutsch

(1) Nachdem Ariovist von der Ankunft Caesars erfahren hat, schickt er Gesandte zu ihm:

Was er (Caesar) zuvor zwecks einer Unterredung gefordert habe, das könne seinetwegen geschehen, da er näher herangekommen sei und er glaube, dies ohne Gefahr machen zu können.

(2) Caesar lehnte das Angebot nicht ab und glaubte, dass er (Ariovist) zur Vernunft zurückkehre, weil er das, was er zuvor ihm, als er darum bat, verweigert hatte, von selbst verspreche,

(3) und er hatte große Hoffnung, dass er (Ariovist) durch sein so großes Wohlwollen und das des römischen Volkes ihm gegenüber, nachdem er von seinen Forderungen erfahren habe, von seiner Hartnäckigkeit ablassen würde.

(4) Als Tag wurde für die Unterredung der fünfte Tag von diesem Tage an festgesetzt.

(5) Als inzwischen häufig Gesandte zwischen ihnen hin und her geschickt wurden, verlangte Ariovist, dass Caesar keinen Fußsoldaten zur Unterredung mitführen solle:

Er fürchte, dass er von ihm durch einen Hinterhalt umzingelt werden würde; beide sollten mit ihrer Reiterei kommen; sonst werde er nicht kommen.

(6) Weil Caesar weder wollte, dass die Unterredung aufgrund eines eingeschobenen Grundes aufgehoben wurde, noch sein Heil der Reiterei der Gallier anzuvertrauen wagte, beschloss er, dass es das günstigste sei, allen gallischen Reitern die Pferde wegzunehmen und auf diese die Legionäre der zehnten Legion, welcher er am meisten vertraute, zu setzen, so dass er im Notfall einen möglichst zuverlässigen Schutz habe.

(7) Als dies geschah, sagte einer von den Soldaten der zehnten Legion nicht ohne Witz:

Caesar mache mehr, als er versprochen habe;

er habe versprochen, dass er die zehnte Legion an die Stelle der Leibwache setzen werde, und nun erhebe er sie in den Ritterstand.