De bello Gallico 1,35

Latein

(1) His responsis ad Caesarem relatis, iterum ad eum Caesar legatos cum his mandatis mittit:

(2) quoniam tanto suo populique Romani beneficio adfectus, cum in consulatu suo rex atque amicus a senatu appellatus esset, hanc sibi populoque Romano gratiam referret ut in conloquium venire invitatus gravaretur neque de communi re dicendum sibi et cognoscendum putaret, haec esse quae ab eo postularet:

(3) primum ne quam multitudinem hominum amplius trans Rhenum in Galliam traduceret; deinde obsides quos haberet ab Haeduis redderet Sequanisque permitteret ut quos illi haberent voluntate eius reddere illis liceret;

(4) neve Haeduos iniuria lacesseret neve his sociisque eorum bellum inferret.

(5) Si [id] ita fecisset, sibi populoque Romano perpetuam gratiam atque amicitiam cum eo futuram;

(6) si non impetraret, sese, quoniam M. Messala, M. Pisone consulibus senatus censuisset uti quicumque Galliam provinciam obtineret, quod commodo rei publicae facere posset, Haeduos ceterosque amicos populi Romani defenderet, se Haeduorum iniurias non neglecturum.

Deutsch

(1) Nachdem diese Antworten zu Caesar gebracht worden sind, schickt Caesar wiederum Gesandte mit diesen Aufträgen zu ihm:

(2) Weil er ja, ausgezeichnet mit solcher Wohltat von ihm und dem römischen Volk, da er während seines Konsulats vom Senat als König und Freund bezeichnet worden sei, ihm und dem römischen Volk diesen Dank erwiesen habe, dass er sich, obwohl dazu aufgefordert, geweigert habe, zu einer Unterredung zu kommen, und nicht der Ansicht gewesen sei, dass er über eine gemeinsame Angelegenheit sprechen und sich darüber informieren lassen müsse, sei es dies, was er von ihm forderte:

(3) Erstens, dass er keine Menge an Menschen mehr über den Rhein nach Gallien führe;

dann, dass er die Geiseln, die er von den Häduern hätte, zurückgäbe und den Sequanern gestatten würde, dass es ihnen erlaubt sei, diejenigen, welche sie hätten, mit seiner Einwilligung jenen zurückzugeben;

(4) auch solle er die Häduer weder durch Ungerechtigkeit reizen noch ihnen oder ihren Bundesgenossen Krieg bringen.

(5) Wenn er es so täte, werde für ihn und das römischen Volk ewiges Wohlwollen und ewige Freundschaft mit ihm bestehen;

(6) wenn er (Caesar) nichts erreichen würde, werde er, weil der Senat ja während des Konsulats des M. Messala und des M. Piso beschlossen hätte, dass, wer auch immer die Provinz Gallien verwalte, die Häduer und die übrigen Freunde des römischen Volkes beschützen solle, soweit er es zum Nutzen des Staates machen könne, die Ungerechtigkeiten gegenüber den Häduern nicht ungestraft lassen.