De bello Gallico 1,33

Latein

(1) His rebus cognitis Caesar Gallorum animos verbis confirmavit pollicitusque est sibi eam rem curae futuram;

magnam se habere spem et beneficio suo et auctoritate adductum Ariovistum finem iniuriis facturum.

(2) Hac oratione habita, concilium dimisit.

(3) Et secundum ea multae res eum hortabantur quare sibi eam rem cogitandam et suscipiendam putaret, in primis quod Haeduos, fratres consanguineosque saepe numero a senatu appellatos, in servitute atque [in] dicione videbat Germanorum teneri eorumque obsides esse apud Ariovistum ac Sequanos intellegebat;

quod in tanto imperio populi Romani turpissimum sibi et rei publicae esse arbitrabatur.

(4) Paulatim autem Germanos consuescere Rhenum transire et in Galliam magnam eorum multitudinem venire populo Romano periculosum videbat, neque sibi homines feros ac barbaros temperaturos existimabat quin,

cum omnem Galliam occupavissent, ut ante Cimbri Teutonique fecissent, in provinciam exirent atque inde in Italiam contenderent

[, praesertim cum Sequanos a provincia nostra Rhodanus divideret];

quibus rebus quam maturrime occurrendum putabat.

(5) Ipse autem Ariovistus tantos sibi spiritus, tantam arrogantiam sumpserat, ut ferendus non videretur.

Deutsch

(1) Nachdem Caesar diese Dinge erfahren hatte, sprach er den Galliern Mut zu und versprach, dass er sich um diesen Umstand kümmern werde;

er habe große Hoffnung, dass Ariovist, durch seine Wohltat und sein Ansehen verleitet, den Ungerechtigkeiten ein Ende bereiten werde. (2) Nachdem die Rede gehalten worden war, entließ er die Versammlung.

(3) Und nächst dem trieben ihn viele Dinge an, weshalb er glaubte, dass er über diese Sache nachdenken und sie aus sich nehmen müsse, vor allem, weil er sah, dass die Häduer, die vom Senat erneut Brüder und Blutsverwandte genannt wurden, in Sklaverei und unter der Macht der Germanen gehalten wurden, und weil er erkannte, dass Geiseln von ihnen bei Ariovist und den Sequanern waren; er glaubte, dass dies bei der so großen Macht des römischen Volkes für ihn und den römischen Staat sehr schändlich sei.

(4) Dass aber allmählich die Germanen es gewohnt waren, den Rhein zu überqueren, und dass eine große Menge von ihnen nach Gallien komme, sah er als gefährlich für das römische Volk an;

auch glaubte er, dass sich die wilden und grausamen Menschen sich nicht enthalten würden,

wenn sie ganz Gallien besetzt hätten, wie es die Kimbern und Teutonen gemacht hätten, in die Provinz einzufallen und von dort nach Italien zu eilen, besonders, weil nur die Rhone die Sequaner von unserer Provinz trennen würde;

er glaubte, dass er diese Gefahren so rasch wie möglich vorbeugen müsste.

(5) Ariovist selbst aber hatte einen solchen Hochmut und eine so große Anmaßung angenommen, dass er unerträglich erschien.