De bello Gallico 1,27

Latein

(1) Helvetii omnium rerum inopia adducti legatos de deditione ad eum miserunt.

(2) Qui cum eum in itinere convenissent seque ad pedes proiecissent suppliciterque locuti flentes pacem petissent, atque eos in eo loco quo tum essent suum adventum expectare iussisset, paruerunt.

(3) Eo postquam Caesar pervenit, obsides, arma, servos qui ad eos perfugissent, poposcit.

(4) Dum ea conquiruntur et conferuntur, (nocte intermissa) circiter hominum milia VI eius pagi qui Verbigenus appellatur, sive timore perterriti, ne armis traditis supplicio adficerentur, sive spe salutis inducti, quod in tanta multitudine dediticiorum suam fugam aut occultari aut omnino ignorari posse existimarent, prima nocte e castris Helvetiorum egressi ad Rhenum finesque Germanorum contenderunt.

Deutsch

(1) Aus Mangel an allen Dingen dazu verleitet, schickten die Helvetier Gesandte zwecks Unterwerfung zu ihm.

(2) Als diese ihn auf dem Marsch angetroffen hatten, sich ihm zu Füßen geworfen hatten, demütig weinend gesprochen und um Frieden gebeten hatten und er befohlen hatte, an der Stelle, wo sie damals waren, seine Ankunft zu erwarten, gehorchten sie.

(3) Nachdem Caesar dorthin gelangt war, forderte er Geiseln, ihre Waffen und die Sklaven, die zu ihnen geflohen waren.

(4) Während dies zusammengesammelt und zusammengetragen wurde und die Nacht hereingebrochen war, verließen etwa 6000 Menschen des Gaus, der Verbigenus genannt wird, zu Beginn der Nacht das Lager der Helvetier und eilten zum Rhein und zum Gebiet der Germanen, entweder aus Furcht sehr erschreckt, dass sie nach der Übergabe der Waffen mit dem Tode bestraft würden oder angetrieben von der Hoffnung auf Rettung, weil sie glaubten, dass bei einer so großen Menge an Unterworfenen ihre Flucht entweder verborgen bleiben oder überhaupt nicht bemerkt werden könnte.