De bello Gallico 1,17

Latein

(1) Tum demum Liscus oratione Caesaris adductus quod antea tacuerat proponit:

(2) esse non nullos, quorum auctoritas apud plebem plurimum valeat, qui privatim plus possint quam ipsi magistratus.

(3) Hos seditiosa atque improba oratione multitudinem deterrere, ne frumentum conferant quod debeant:

(4) praestare, si iam principatum Galliae obtinere non possint, Gallorum quam Romanorum imperia perferre, neque dubitare [debeant] quin, si Helvetios superaverint Romani, una cum reliqua Gallia Haeduis libertatem sint erepturi.

(5) Ab isdem nostra consilia quaeque in castris gerantur hostibus enuntiari; hos a se coerceri non posse.

(6) Quin etiam, quod necessariam rem coactus Caesari enuntiarit, intellegere sese quanto id cum periculo fecerit, et ob eam causam quam diu potuerit tacuisse.

Deutsch

(1) Jetzt endlich, durch die Rede Caesars veranlasst, teilt Liscus mit, was er vorher verschwiegen hatte:

(2) Es gebe einige, deren Ansehen beim Volke sehr viel gelte, die als Privatleute größeren Einfluss besäßen als selbst die Behörden (Beamten).

(3) Diese hielten die Menge durch aufrührerisches und böswilliges Gerede davon ab, das Getreide zu liefern, das sie schulden:

(4) es sei besser, wenn sie schon die Führung in Gallien nicht behaupten könnten, die Herrschaft der Gallier als die der Römer zu ertragen; und auch würden sie nicht daran zweifeln, dass die Römer, wenn sie die Helvetier besiegt hätten, zusammen mit dem übrigen Gallien den Häduern die Freiheit rauben würden.

(5) Von denselben würden unsere Pläne und was im Lager vor sich gehe den Feinden mitgeteilt werden; diese könnten von ihm nicht im Zaume gehalten werden.

(6) Dass nämlich, was er gezwungenermaßen Caesar mitgeteilt habe, so sehe er ein, unter welch großer Gefahr er das getan habe, und aus diesem Grunde habe er, so lange er gekonnt, geschwiegen.